Alex, Edi und Kevin suchten unterwasser Ostereier bei Krk. Bericht fordert Zeit beim lesen, da er wieder einmal sehr lang wurde 😀
Ursprünglich kam die Idee, über das Osterwochenende nach Kroatien zu fahren von David, der in diesem Zeitraum in Sv. Marina seinen Tauchkurs machen wollte.
Zögerlich änderte ich dann meine Pläne für dieses Wochenende und erklärte mich bereit, von Mittwoch Abend bis Montag Abend mit ihm zu fahren. Edi und Kevin waren schnell überredet, und als wir den Termin fixierten sprang David ab (Diplomarbeits- und Maturastress). So disponierten wir drei um und beschlossen mal ein anderes Fleckerl Kroatien kennenzulernen.
Bei den diversen Tauchbasen auf Krk gab es eine österreichische IDIC-Tauchbasis, die aufgrund dieser Indizien sofort für unsere erklärt wurde. Nach kurzem Email-Kontakt war alles organisiert – Höhlen und Wracks waren versprochen und ein im Umbau befindlicher Campingplatz, der aber auch in der Nacht eincheckbar sein soll.
Tag 1 – Anreise
So fuhren wir Mittwoch nach der Arbeit mit Ausrüstung und Skibox los, mit kleinen Stopps und viel Mautgebühren kamen wir dann gegen 01:30 Uhr an. Ein Anruf an den Tauchbasenchef und wir bekamen ein Willkommens-Bier und kurze Startup-Infos.
Nach etwas Smalltalk versuchte dann der Chef der Tauchbasis den Hintereingang zum Campingplatz zu finden, was aber aufgrund des normalerweise nicht existienzellen Nebels und der vermutlich hohen Promillezahl des Tauchbasenbesitzers nicht so einfach war. So kehrten wir nach einigen Versuchen und sehr amüsanten Aktionen doch zum Haupteingang des Campingplatzes zurück, wo wir unser Gepäck nicht weit tragen mussten und unser Zelt im dunkeln aufschlagen konnten.
Tag 2 – Landtauchgang
Am nächsten Tag, nach einem ordentlichen Frühstück, meldeten wir uns bei der Tauchbasis an und am Nachmittag begann ein neues Erlebnis: Ein Landtauchgang.
Der Guide kannte scheinbar den Weg nicht so richtig, nach drei Richtungswechslungen fuhren wir dann noch einige Kilometer auf Stein(/Fels)straßen, die nicht viel breiter als ein PKW waren. Dort auch noch zwei mal umgedreht kamen wir dann schlussendlich doch noch zu unserem Tauchplatz.
Ausrüstung wurde vorbereitet und angelegt, dann warteten wir noch kurz auf unseren Guide aus Graz und zwei weitere deutsche Gäste (Vater mit 12jähriger Uschi), ein kurzes Briefing und schon begann der Tauchgang.
Der Tauchplatz war schön, Highlights war eine Steinplatte auf ca. 10m und eine Steckmuschel. Wir blieben etwas länger im Wasser als der Rest, nach dem Tauchgang wurde uns Wasser serviert und anschließend ging es zur Tauchbasis zurück.
Hier trafen wir auf eine Gruppe Linzer IDIC-Taucher (die Welt ist ein Dorf) und bekamen die Info, dass wir am folgenden Tag auf einem Boot sind (das man nicht freiwillig betreten will – aber wenn man oben wir immer wieder genau dieses Boot will – außerdem ist es derzeit noch fischen – Aussage vom Basenhäuptling).
Als wir die Basis betraten wurden wir gleich für Schweden gehalten (es sollten an diesem Tag drei Schweden anreisen – und da wir gelbe T-Shirts und Hellblaue Pullover anhatten und eins zum anderen passt war die erste Frage der Linzer Taucher, ob wir die Schweden sind — Schlussfolgerungen sind immer wieder toll!)
Wir beendeten den Tag mit einer gemütlichen Grillerei am Campingplatz, der bis auf die Sanitäranlagen nicht nach Baustelle erinnert.
Tag 3 – Erster Tag am Boot
Tagwache, einkaufen für’s Frühstück. Edi begann mit den Vorbereitungen, eine Eierspeise am Holzkohlengriller zu produzieren, ich und Kevin bereiteten die Zutaten vor.
Danach begaben wir uns auf den Weg zum Boot, welches laut Tauchbasis in 2-3 Gehminuten erreichbar ist. So gingen wir kurz vor 10:00 Uhr weg, kamen am 10:10 Uhr an und bekamen deswegen gleich eine Verwarnung (was unsererseits mit den falschen Zeitangaben stillgeschweigt wurde).
Das Boot war absolut in Ordnung (das noch nicht schön bzw. neu lackierte Äußere störte niemanden), Captain Ibiza echt super (toller Schmäh, kompetent).
Mit an Board waren neben den gestrigen deutschen noch drei Österreicher, ein paar Trockentaucher und ein Taucher mit Kreislaufatmer, die versprochenen Schweden blieben aus.
Der erste Tauchplatz „Selzine“ war angefahren, ein kurzes Briefing und dann tauchten wir ohne Guide ab. Zu sehen gab es hier sehr viele Schnecken und Seesterne (grüße an alle Spongebob-Fans!) sowie einen Messie-Seeigel – zu Schluss fanden wir auch noch ein paar Eierschalen (wir kamen scheinbar zu spät zum Ostereierpecken) und ich versuchte mich an einem neuen Hintergrundbild…
Zurück am Boot gab es Mittagessen (Fisch für die einen, Salat für uns – die darauf garnierten hartgekochten Eier könnten eine Begründung für die gefundenen Eierschalen sein) und anschließend ging es weiter zum zweiten Tauchplatz „Mafia links“.
Dieser Tauchplatz ist nach einem dem untergegangenen kleinen Boot benannt, das wegen des Verdachts auf Zigarettenschmuggel versenkt wurde. Doch wir tauchen nicht das Wrack an, sondern begaben uns in die andere Richtung (argh!).
Die Stelle war aber auch recht schön, wir konnten ganz kleine Miniseepferdchen in einer Mini-Höhle entdecken. Außerdem waren wir Schnecken checken und auch die Seesterne waren wieder stark vertreten.
Das Boot fuhr nachdem alle wieder an Board waren zurück in den Hafen (wo sich Edi mit Gasgrillerutensilien anfreundete), wir begaben uns Richtung Campingplatz und grillten wie die Weltmeister (die Holzkohlen-Herdplatte wurde von Edi betreut).
Tag 4 – Ostersamstag – Bootstag 2
Nach dem üblichen Frühstück gingen wir diesmal pünktlich zum Boot. Die zwei Deutschen waren diesmal nicht mit, dafür aber drei Grazer (Vater mit zwei Söhnen), welche seit kurzem einen OWD-Kurs (bei IDIC!) haben und wie wir begeistert von der Unterwasserwelt sind. Allerdings fahren die in drei Stunden nach Krk, wo wir doch viel länger brauchen 🙁
Der erste Tauchplatz „Mali Plavnik“ bestand aus zwei kleinen Inseln Oberwasser und einigen Hügeln Unterwasser, welche umrundet wurden. Auf 40m liegen nicht nennenswerte Überreste eines Fischernetzes, auf 10m fanden wir einen Conga-Aal, wieder Mini-Seepferdchen und einen komisch sitzenden Seestern. Die Grazer waren mit dem Guide unterwegs, der den Tauchgang nach 20 Minuten beendete. Da dies eigentlich absolut nicht korrekt ist (keine Luftknappheit, alles OK) wurde von mir ein Tiefenmesser geliehen, um den nächsten Tauchgang eigenständig machen zu können.
Zu Mittag gab es gegrilltes auf einem cool angebauten Gasgriller, danach wurde der zweite Tauchplatz „Kormat Süd“ angefahren.
Dieser ist eher flach und mit viel Seegras. Beim Boot gab es einen schmalen Kanal, welcher durch zwei Inseln ging. Diesen durchtauchten wir, anschließend besichtigten wir einige Unterwasserhügel, wo wir auf einen Oktopus trafen. Auch ein riesiger Dornenseestern konnte gesichtet werden. Zum Schluss tauchten wir über dem Seegras aus.
Zurück am Boot zogen wir uns gerade um, als der Captain Edi aufforderte: „Let me see your eyes“ – Wir waren alle sehr verwundert, was leicht los sei. Als er die Augen von Edi sah meinte er nur „Oh yeah – he found the grass!“ und sang „I shot the sheriff“ – Grenzgenial!
Am Abend luden wir die Grazer zum Essen ein (natürlich gab es wieder mal Gemüse, Brot und totes Tier auf offener Flamme), wir berücksichtigen allerdings nicht, dass Ostersamstag war. So kamen wir nur sehr schwer bzw. garnicht an Fleisch/Brot/Zubehör – Improvisation war gefordert und der Vater der zwei Grazer Jungs (Maxi und Benni) war eh woanders beschäftigt.
Nach einer netten Runde am Tisch bzw. am Grill ging auch dieser Tag langsam zu Ende.
Tag 5 – Ostersonntag – letzter Tag am Boot
Die notwendigen Lebensmittel für’s Frühstück wurden von einem weiter entfernten Supermarkt (im Hafen) organisiert, somit gab es wieder Eierspeise ala Edi.
Das Boot fuhr diesmal gut besetzt (alle Gäste der letzten zwei Tage) knappe zwei Stunden (wo sich Edi vom anstrengenden Frühstückszubereiten ausruhte) zu dem Tauchplatz „Tunnel bzw. Kathedrale Pravnic“, wo wir zwei Tauchgänge absolvierten. Das Briefing wurde von einem ehemaligen Tauchbasenbesitzer veranstaltet, was aber eher wie ein Schlachtfeld aussah ;). Dazwischen gab es Fisch zu essen. (Für mich nur Salat, ich blieb hart!)
Der Tauchplatz bestand aus drei Inseln, wobei durch die größere ein Tunnel von -9 auf -12m durchgeht. Durch das ausführliche Briefing zuvor konnte auch wohl kaum jemand Angst vor dem durchtauchen haben, wäre aber sonst auch kein Problem gewesen. Weiters sahen wir einen Calamari, viel Seegras, einige Fischschwärme, nette Steilwände und lila/blaue-Knubbel-Pflanzen-Dinger, die hoffentlich bald noch benannt werden können.
Der Kreislaufatmer-Taucher ging beim zweiten Tauchgang mit einem Gerät von 1983 tauchen, der Grazer Dad fror im Nasstauchanzug und mir ist beim rechten Fuß die Gummilasche gerissen.
Wir tauchten auch wieder durch den Tunnel, wo ich beim kleinen Ausgang steckenblieb (ne, ich hab doch nur rausgeguckt ob eh kein Querverkehr ist…). Nett sind auch die Luftbläschen über dem Tunnel anzusehen.
Zurück am Festland verabschiedeten wir uns, holten unser Auto, um das Equipment vom Boot einzupacken (durch das Trocknen im Zelt erinnerte dies eher an einen Verkaufsshop – und der Neopren-Rausch durch die Dämpfe war auch beachtlich!) und grillten ein letztes mal auf dem Campingplatz.
Tag 6 – Heimreise am Ostermontag
Vor dem Zelt PSP zockend wartete ich auf 07:30 Uhr, wo der Wecker das erste mal losging. 40 Minuten und 20 Weckersignale später kam dann Kevin aus dem bereits von mir geöffneten Zelt und wir fuhren ein letztes mal in den Supermarkt.
Nach einer Eierspeise mit allem drum und dran begannen wir mit dem aufräumen des Zeltplatzes, checken aus, stopften das Auto und fuhren zur Tauchbasis um zu bezahlen.
Natürlich war es nach 12 Uhr, und so konnten wir telefonisch vereinbaren, dass die Rechnung per eMail kommt und wir dies dann überweisen.
Dank dieses Entgegenkommens mussten wir keine 90 Minuten warten und konnten uns sogleich auf den Weg begeben.
Beim heimfahren wurde es mir gestattet, bei ein paar Geocaches auf dem Weg kurz zu halten, um meinen Entzug zu beenden.
Trotz Ostermontag ging der Verkehr recht flüssig voran, eine Kurze Wartezeit von ca. 4 Minuten war daher nicht weiter schlimm.
Nach einem Abendessen mit Blick auf den heimischen Mondsee erreichten wir unsere Heimatstadt gegen 21:00 Uhr, wo wir schnell unsere Sachen trennten.
Am darauf folgenden Dienstag hatte ich das Vergnügen, wieder zu arbeiten, Edi und Kevin haben noch Urlaub. Am Nachmittag wurde dann noch das Zelt und die Skibox gewaschen und das restliche Fleisch vergrillt (hier musste Edi auf modernere Grillmittel umsteigen, was ihm sichtlich Probleme bereitete).
Fazit
Die sieben Tauchgänge waren nett, aber die versprochenen Tauchplätze wurden nicht unbedingt eingehalten. Der Campingplatz und das Boot waren voll in Ordnung, die Tauchbasis war toll, der Tauchbasenchef zwar super nett (kümmerte sich um Campingplatz, Bezahlung später möglich, …) aber nicht unbedingt unser Geschmack.
Den Preis von Sv. Marina konnte man aber nicht einhalten (Tauchen in Kroatien ist teuer – bis auf Sv. Marina) – Wir würden (und werden vermutlich) aber wiederkommen, wenn wir wieder mal was anderes sehen wollen.
Informatives
Tauchprofile:
Landtauchgang „Zaljev“
Boot #1 („Selzine“), #2 („Mafia links“)
Boot #3 („Mali Plavnik“), #4 („Kormat Süd“)
Boot #5 („Tunnel/Kathedrale Pravic“), #6 („Tunnel/Kathedrale Pravic“)
Knappe 100 Fotos wie üblich in unserer Galerie.
Hier war unser Bootsanlegeplatz
Eine Karte des Campingplatzes, der Tauchbasis und der Tauchplätze hier:
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