Bevor es für Buchi zum Bundesheer ging, begab er sich mit Alex noch zu einem zweiwöchigen Erlebnisurlaub nach Bali und den Gili-Islands, welche, wie Sie später erfuhren, eine bekannte Inselgruppe für frisch vermählte Paare ist.
Ein kurzfristig gebuchter Urlaub – eigentlich nur der Flug und eine Unterkunft für eine Nacht – mit dem Ziel schöne Tauchgänge zu absolvieren, sollte es werden.
So ging es mit zwei Zwischenstopps nach Bali und weiter mit dem Taxi in unser gebuchtes Hotel. Dort erkundigten wir uns, nach einer kleinen Einkaufsrunde, wo man mit besonders gefährlichen Straßenabschnitten rechnen muss, über Tauchspots in der Gegend und wo wir am nächsten Morgen eine nette Tauchbasis finden würden, zu der wir mit dem Taxi über eine Stunde hinfuhren.
An der netten Basis angekommen suchten wir uns gleich eine Unterkunft – hier konnten wir verhandeln und hatten dank der Basis schon einen ungefähren Richtwert was wir zahlen sollten. Die Unterkunft war nett und so freuten wir uns schon sehr auf das Tauchen.
So ging es am ersten Tag, nur wenige Meter vom Hafen entfernt, mit dem Boot zum ersten Tauchspot, wo wir auch gleich unseren ersten Riff-Hai sahen worüber wir uns ziemlich freuten. Dem Guide ließ das eher kalt. Weiters gab es viele Sepien, Schildkröten, Feuerfische, Blaupunktrochen, Seesterne, ….
Gegen Mittag dann der zweite Tauchgang – genau so schön und artenreich – und dann der dritte Tauchgang, wo es zu einem kleinen Wrack und künstlichen Riffen (versenkter Beton und Stahl) ging. Dort sahen wir einen „Leaf Scorpionfish“ – ein Fisch der sich kaum bewegt und auf heranschwimmende Beute lauert, wobei er sehr dünn ist und sich mit der Strömung wie ein Blatt bewegt – einen Knurrhahn und einen kleinen Katzenhai sowie das Übliche.
Am Abend riskierten wir dann einheimisches Essen und danach ging der Abend bei einer gemütlichen Wasserpfeife zu Ende.
Der nächste Tag brachte uns über schlechte Straßen, Reisfelder und kleine Dörfer in den Norden, wo das Wrack der Liberty auf die Taucher wartet. Nicht ganz alleine im Wasser betauchten wir das Wrack und die Landschaft herum. Hier gab es „schon wieder“ einen Hai – nun wissen wir dass dies hier eigentlich üblich ist und somit nicht wirklich eine Attraktion – Seeschlangen, Taucher die eigentlich nicht tauchen können aber fotografieren wollen und das Übliche. Nach den Tauchgängen suchten wir noch schnell einen Geocache in der Wildnis und erkundet das eher spärlich eingerichtete Touristen-WC. Am Nachmittag gingen wir dann noch über eine nicht sehr touristenfreundliche Straße – wir wollten schon umkehren – zu einem paradiesischen Plätzchen, dem „Secret White Sand Beach„, sauberer weißer Strand mit schöner Bar und netten Leuten. Am Heimweg sahen wir Kühe und es wurden Käfigen mit Hähne zum Verkauf angeboten. Wir entschieden uns aber lieber für ein paar Rasmutan-Früchte, welche Lychee-ähnlich schmecken.
Der nächste Tauchtag – Nummer drei – ging nach dem Frühstück etwas weiter weg. Zu beginn fuhren wir zum „Manta Point“ und danach ging es weiter zum Crystal Bay und zuletzt nach Nusa Penida, wo man zwischen August und Oktober fast immer „Mola-Mola“ (Mondfische) sieht. Leider waren wir im März hier und hatten uns darüber vorher nicht erkundigt, doch manchmal soll man auch außerhalb der Saison Glück haben. Bei der Abfahrt am Morgen merkte Alex dass er seine Speicherkarte und seine Tauchermaske im Zimmer liegen hatte lassen. Eine Tauchermaske war gleich organisiert und Wolfgang, ein weiterer Basenbesucher, erklärte sich bereit die Fotos zu teilen. Alex ärgerte sich warum so etwas immer bei denTop-Tauchspots passiert, doch wie es der Zufall so wollte streikte ein Motor des Bootes. Dieser konnte ohne Ersatzteil nicht wieder flott gebracht werden und so kehrten wir um. Alex startete los zur Tauchermaske und Buchi holte die Speicherkarte. Der Motor war auch gleich repariert und so ging es endlich zum Manta Point.
Der Wellengang war etwas höher und von unten kam eine kältere Strömung zu der Bucht, wo man eigentlich immer Manta–Rochen auf Putzstation findet. Neben diesen beeindruckenden, in aller Ruhe gleitenden Lebewesen gab es auch noch allerlei andere Tiere, wie Calamari, oder Krebse in einem kleinen Baum, zu sehen.
Der zweite Tauchspot erinnert Alex an die Philippinen, denn hier gab es ein ähnliches Fisch- und Farbenreich. Es gab auch einen gut getarnten Plattfisch und einen kaum sichtbaren Steinfisch zu sehen.
Vor dem dritten Tauchgang gab es noch selbst gekochtes Mittagessen, dann ging es zum Mondfisch-Spot. Hier ist die Strömung aus der Tiefe noch stärker und durch die verschwommene Sicht, wie das Flimmern der Luft über der Straße an einem heißen Sommertag, war das kalte Wasser sowohl sicht- als auch spürbar. Leider gab es keine Mondfische zu sehen und so starteten wir die rasante Rückfahrt. Nach dem Essen ging es noch auf eine kleine Shoppingtour, was in einem kaum von Touristen besuchtem klein-Dorf eher schwierig ist. Wir kauften dabei einen Kratingdaeng Energy Drink, also quasi das „original Red Bull“ (schmeckt eher komisch) und Buchi freute sich, dass er Millionär ist.
Am vierten Tauchtag ging es zu einer Höhle, bei einer Bucht mit hohen Wellen. Durch den Wellengang gab es in der Höhle bei jeder Welle einen Schlag auf die Ohren und die Tauchcomputer meldeten einen Druckunterschied der einer Tiefenänderung von 3 Metern entsprochen hätte. So ging es wieder hinaus und wir sahen noch farbenfrohe Schnecken und Schildkröten. Am dritten Spot sahen wir viele kleine Haie und einige Schildkröten. Auf der Heimfahrt sahen wir einen Frachter, der eventuell nicht ganz ökonomisch unterwegs war und auf der Straße ein, in Reggae-Farben bemaltes, Motorrad. Dann probierten wir noch einen inländischen Drive-to-you-Essensstand. Als Nachspeise gab es eine „Stinkfrucht“ (Durian), welche absolut eklig schmeckt und nach drei Tagen immer noch ihre Geruchsspuren hinterließ. Zur Ablenkung spielten wir dann noch kurz UNO im Schwimmbecken, wo Alex sehr gute Karten hatte 😀
Während der Großteil der Tauchbasis, inklusive zugelaufenem Hund, den Geburtstag einer Tauchbasen-Helferin feierten, ging es für uns noch zu einem Nachttauchgang. Hier sahen wir viele Sepien, Blaupunktrochen, ein kleines Wrack, religiöse Symbole, Spanische Tänzer, Bärenkrebse und weitere Tiere. Dann ging es auch für uns ans feiern und packen.
Am fünften Tauchtag starteten wir in der Früh mit dem Boot noch schnell einen Tauchgang bei einem Steg, welcher für große Kreuzfahrtschiffe gedacht war. Dummerweise wurde er zu kurz gebaut bzw. befindet sich in einem zu seichtem Gebiet und somit dient er ausschließlich den Anglern und Tauchern für ihren Freizeitsport. Wir konnten einen schönen Seeigel sehen, einen Sepier und einen freischwimmenden! Oktopus, welcher von einer anderen Tauchgruppe aufgescheucht wurde. Alex fand dann eine Fernbedienung für ein Garagentor. Leider war die Batterie defekt. Dann ging es vor unserer Weiterreise noch schnell in eine „Imbissbude“ für Inländer am Hafen. Dort sahen wir noch witzige Bootnamen wie „Dipe Boot Too“ und „Scuba Libre Bali“ und fuhren dann mit dem „Malboro Mann“ nach Gili Air. Wie wir erfuhren handelt es sich dabei um eine Insel wo sich viele Frischvermählte befinden.
Auf der ca. 1km breiten sowie langen Insel gibt es keine motorisierten Fahrzeuge, sondern nur Fahrräder und Cidomos. Hierbei handelt es sich um Kutschen mit Pferden, und wie in Asien üblich, ist hier alles etwas kleiner, so auch die Pferde. Somit war der Transporter mit uns und unserem Tauchgepäck „etwas“ überladen. Nach langem Hin und Her (wir suchten eigentlich ein von Bekannten empfohlenes Hotel) nahmen wir eine Unterkunft im Norden und gönnten uns erst einmal eine Erfrischung am Strand. Hier kann man wirklich sagen dass man(n) sich im Paradies befindet, während die Frauen die Griller bedienten.
Der sechste Tauchtag, der erste auf den Gili Inseln, führte uns mit einem größeren Tauchboot als bislang gewohnt zum „Sunset Reef“. Dort gab es neben dem Üblichen, wozu mittlerweile auch Riffhaie, Sepien und Schildkröten zählen, auch zwei große Langusten. Der zweite Tauchgang mit der niederländischen Basis „Ocean 5“ , welche wir wählten weil wir in zwei Tagen möglichst viel spektakuläres sehen wollten und daher eine flexible Basis suchten, wobei wir überhaupt nicht enttäuscht wurden, war ähnlich dem ersten Tauchgang. Der Spot war diesmal das „Soraya Reef“. Die Gegend war viel bewachsener als Bali selbst, scheinbar wurde hier früher allerdings viel Dynamit-gefischt. Tauchgang Nummer Drei führte uns zum Wrack der Bounty, einer Passagierfähre ähnlich der unserer, die vermutlich unterging weil die Preise der Firma zu günstig für die Konkurrenz waren. Dort fanden sich auch zwei Fahrräder. Kurz vor Ende des Tauchgang begann es zu regnen, wie eigentlich fast jeden Tag, zur fast selben Uhrzeit.
Nachdem wir noch eine Schildkröten-Pflege-Station in der Tauchbasis besucht hatten, gingen wir eine Runde um die Insel (ca. 1,5 Stunden) wo wir wieder an sehr paradiesische Plätze kamen. Wir freuten uns, das Reggae hier auch beliebt zu sein scheint und pausierten dann bei einem netten Lokal mit einladendem Schild.
Am letzten Tauchtag für diesen Urlaub regnete es bereits am Vormittag, was uns eine kreative Regenschutzlösung der Inländer aufzeigte. Unter Wasser sahen wir dann drei Krokodilfische nebeneinander, (der Guide freute sich wirklich sehr darüber und erkundigte sich mehrmals ob wir das auch fotografiert haben) gut versteckt im Sand und Buchi bekam steinharte „Klöten“ als wir eine Schildkröte beim „chillen“ sahen. Der Abschlusstauchgang war ein Nachttauchgang, der uns vermutlich immer in Erinnerung bleiben wird, weshalb er sich einen eigenen Absatz verdient hat:
Alles begann beim Hausriff der Basis mit einem Mandarin-Fisch. Danach gab es eine Seeschlange und einige Krebse sowie einen ca. Fingerkuppen-großen blau/weiß leuchtenden Sepie und eine Schnecke mit Muschelhaus zu beobachten. Leider stellte sich dann heraus, dass der Lichtkegel der 100W-Halogen-Leuchte von Alex ziemlich viel kleine, lange, rote, schwarze, …. Würmer anlockte. Irgendwie wollten die einfach nicht mehr weg und mit dem kurzem Tauchanzug sah man die nicht nur, man spürte sie auch des öfteren. Ein abschalten der Tauchlampe und umsteigen auf eine LED-Lampe brachte die Würmer auch nicht weg. So hielt Alex die Tauchlampe soweit wie möglich weg und merkte bei jedem Blick von Buchi, dass die Würmer nach wie vor hier herumtobten. Alex wartete schon sehnsüchtig auf das Tauchgangsende, was nach 60 Minuten vereinbart war, doch es dauerte etwas länger. Die ersten Worte von Alex ober Wasser wollen wir hier nicht niederschreiben, doch die von Buchi waren „Bin ich froh, dass ich einen langen Anzug anhatte“.
Am nächsten Tag verließen wir unser Zimmer/Haus mit „gigantisch großem“ Fernseher und Außen-Dusche, bewunderten noch eine Gruppe von chinesischen Schwimmwesten tragenden Touristen, ein Reggae-Fahrrad, einem Minion–Taucher und nette Graffitis. Dann tranken wir genüsslich eine Kokosnuss und kamen mit dem Bar-Inhaber ins Gespräch, da wir auf die „Party-Insel“ Gili Trawagnan weiter wollten. Dieser war schon mal in Villach (oder kannte jemanden von dort) und hat einen Großvater, welcher uns mit seinem Boot dorthin fahren würde. So ließen wir uns von ihm und seinem Enkel voller Begeisterung transportieren.
Auf „Gili Tra“ suchten wir einige Zeit eine Unterkunft. Von einer österreichischen über eine Apnoe/Yoga-Unterkunft gelangen wir letztendlich an eine Reggea-Bar mit Unterkunft, was uns sofort überzeugte die richtige Bleibe gefunden zu haben. Glücklicherweise hatte sie „Open till Closed“ und so konnten wir noch eine Runde nach dem täglichen Regen gehen. Wir kamen an eine Tauchbasis mit einer „Deko Stop Bar“ und netter Werbetafel sowie einem nettem Drachen-Fahrrad vorbei und hielten bei einer irischen Bar, wo wir Guinness genossen. Mushrooms dürften auf diesen Inseln übrigens sehr beliebt sein…
Am nächsten Tag, nachdem es uns wieder etwas besser ging, erkundeten wir die Insel. Es gab wieder nette Plätze direkt vor dem Meer, einen Flip-Flop-Baum und einen Berg, der wegen eines Geocaches schnell erklommen war. Weiters sahen wir ein Rugby-Feld und ein nettes Schild einer Surf-Schule (das eigentlich absolut richtig ist) sowie ein Tequila-Werbe-Plakat und einen weiterer lustiger Boots-Name. Außerdem sahen wir eine geplante Hochzeit, wo es schon Überlegungen gab ob wir uns nicht doch vermählen sollten. Schließlich sind wir doch in der Nähe der Hochzeitsinsel… aber wir befinden uns doch auf einer Tauchreise, keiner Hochzeitsreise, und so ging es kurz zu einer Bar von einem Welser Pärchen, wo wir uns ein Kasbrot und ein Speckbrot gönnten. Danach klang der Abend bei Shisha, Reggae und Gemütlichkeit aus.
Zurück mit der Fähre nach Padang Bai, dem Fischerdorf mit Tauchbasis, ging es dort nochmal an den Secret White Sand Beach, wo wir beim Apnoe-Tauchen zwei Schildkröten sahen. Am Abend fuhren wir dann in Richtung Flughafen, wo wir die Gegend um Kuta etwas unsicher machten. Neben lustigen Anzügen gab es jede Menge Figuren, ähnlich einem Teufel, für das Ogoh-Ogoh-Fest, welches leider erst nach unserem Aufenthalt stattfand . Dann aber dürfte hier so richtig die Post abgehen…
Die Essens-Schilder waren schon etwas komplexer, immerhin herrscht hier viel Tourismus. Vor allem Studenten und Surfern kommen hier gerne her. Religion ist hier, wie überall auf Bali, stark vertreten. Wo man auch hinsieht finden sich Opfer-Gaben. In einem Einkaufszentrum sahen wir einen Flip-Flop-Automaten und überall bekamen wir Gras, Mushrooms und teilweise Viagra. Es gab aber auch schöne Souvenirs und witzige T-Shirts, sowie eine weitere Schildkröten-Auffang-Station.
In dem netten Hotel, welches uns unsere erste Tauchbasis empfahl, gab es dann zum Abschluss noch gute Ripperl bevor wir uns am Flughafen in die Maschine Richtung Heimweg setzten.
Ein echt netter Urlaub, aber was besser sein hätte können: Andere Saison (mit Mola-Mola-Mondfischen, wobei hier dann mit viel mehr Tourismus zu rechnen ist) und mehr Zeit, damit wir auch die Kultur besser kennenlernen hätten können.
Informatives
Die Fotos wie üblich in unserer Galerie.
Tauchgangsprofile:
1.Tag: TG1 / TG2 / TG3
2.Tag: TG1 / TG2
3.Tag: TG1 / TG2 / TG3
4. Tag: TG1 / TG2 / TG3
5.Tag: TG1
6. Tag: TG1 / TG2 / TG3
7. Tag: TG1 / TG2 / TG3
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