Wir sind Stickstoffzertifiziert!

oder etwa doch nicht?

Diese Frage wollten wir heute im Klinikum bei der Druckkammer Traunstein beantworten.

Es ging nach Traunstein zur Druckkammer, wo auch Tauchunfälle behandelt werden. Dort gab es eine „Probeschleusung“ auf -50m und dann noch einen kleinen Vortrag über Tauchunfälle sowie einen Rundgang in der Einrichtung.

(Fast) Pünktlich fuhren wir ab, holten noch schnell vergessene wichtige Dinge (Geld!) und waren dann auch gleich in Ansfelden. Hier stieg noch Jürgen zu, was unsere Gruppe komplettierte. Einige Minuten, ein paar Landschafts-Erkundungs-Fahrten und eine Gratis-Parkplatz-Suche später waren wir auch schon außerhalb des Autos.

So suchten wir den Weg vom Gratis-Parkplatz zum Klinikum Traunstein, wo wir uns erleichterten und dann auch schon von dem nicht-Vereins-Teil unserer Gruppe gesucht wurden. So sparten wir uns die Druckkammer zu suchen und warteten kurz noch vor der Druckkammer da uns niemand hinein lassen wollte.

In dem Vorraum der Druckkammer füllten wir dann noch schnell die Formalitäten und einen „Tiefenrausch-Test“ aus (bei welchem schon einige von uns auf 0m scheiterten…), dann gab es eine ca. zweiminütige Einführung und schon ging die Fahrt in der Druckkammer los.

Nach zwei Minuten und ständigem in-die-geschlossene-Nase-blasen waren wir auf -18.9m, wo Lukas ein Problem mit dem Druckausgleich hatte. Nach etwas auftauchen ging es weiter auf -24.6m, wo der Druckausgleich dann wieder ein Problem bei Lukas verursachte. So kam die Tauchärztin auf unsere Tiefe (in der zweiten Nebenkammer). Sie dürfte schon etwas geübter im Druck ausgleichen sein, denn außer etwas Kaugummikauen und Zeitvertreiben machte Sie nicht viel (kein einziges in-die-geschlossene-Nase-blasen!).

Dann nahm sie ein Nasenspülgerät, hielt es in Lukas‘ Nase und forderte ihn auf, Kuckuck zu sagen. Als dieser dieses magische Wort aussprach drückte sie das Spülgerät, wodurch Lukas die Augen (und alles Andere) ETWAS verdrehte und die restliche Druckkammer dies sehr amüsant fand und „ein bisschen“ lachte. Leider (oder zum Glück) ist diese Szene auf dem Video nur zu hören. Da das Ohr nicht aufmachte musste Lukas aber die Druckkammerfaht beenden.

Zwölf Minuten nach Beginn erreichten wir feierlich die -40m Marke, nach 14 Minuten waren wir für sieben Minuten auf der Maximaltiefe von -51,2m.

In diesen euphorischen sieben Minuten, wo wir quasi Lachgas inhalierten, wurden die Tiefenrausch-Fragebögen erneut ausgefüllt (aber aufgrund des Vorwissens richtig ausgefüllt), wir bekamen durch die Medikamentenschleuse eine Zuckerldose (Marmeladenglas), welche aber wegen des Druckunterschieds nicht geöffnet werden konnte (es war nur Muskelkraft ohne Hilfsmittel erlaubt), mein Kugelschreiber verweigerte den Dienst (die Luftkammer im Tintenvorrat wurde komprimiert und dadurch die Tinte zurückgezogen) und mit den auf 0, -23 und -50m aufgeblasenen Luftballons hatten wir auch sehr viel Spaß. Auch die hohen Stimmen und der Temperaturanstieg auf 30°C sorgten für viel Unterhaltung.

Danach begann der Auftauchvorgang mit Tiefen- und Sicherheitsstopps. Der erste Stopp war auf -25m für zwei Minuten, dann auf zwölf Meter, bei -9m begannen wir mit Sauerstoffatmung durch Masken, wodurch es ziemlich ruhig war.

Die gesamte Fahrt dauerte 70 Minuten, die Tauchcomputer zeigten alle SOS-Modus und die schlimmsten Dinge an. Wir ignorierten dies und bekamen vom anwesendem Taucharzt eine Führung durch die Druckkammer (Steuerungspult, manuelle Steuerung, Löschanlage, Druckverteilung, Kompressoren, Luftspeicher, …) und danach noch einen Vortrag über Tauchunfallverhütung und geschilderte Tauchunfälle. Hier wurde viel von sogenannten „Stickstoffjunkies“ erzählt, und dass wir nun durch die Fahrt mit der Druckkammer NICHT Stickstoffzertifiziert sind =)

Nach einem Gruppenfoto wurde dann die Druckkammer verlassen und wir begaben uns getrennt auf den Heimweg, wo man sich beim McDonalds wieder traf 😉 und so endete dann der Abend kurz vor Mitternacht in St. Valentin.

Informatives

Das Tauchgangsprofil ist hier zu finden.

Die Fotos wie üblich in unserer Galerie.

Der Standort der Druckkammer Traunstein