Im Zuge seines Florida Urlaubs verbrachte Kevin auch einen Tag in Key West. Da die Florida Keys nicht nur mit warmen Temperaturen sondern auch einigen Wracks locken musste natürlich auch die Unterwasserwelt begutachtet werden.
Die Entscheidung wohin es gehen sollte war relativ schnell getroffen. Bereits durch Videos bekannt sollte es ein Tauchgang auf der Vandenberg werden. Dieses Schiff wurde nachdem es ausgedient hatte extra vorbereitet und einige Minuten vor Key West versenkt.
Tauchbasen waren im Internet schnell gefunden, der E-Mail Kontakt stellte sich eher schwierig dar. Anscheinend waren alle so mit Tauchen beschäftigt dass keiner Zeit fand sich hinter einen Computer zu setzen. Preis und Abfahrtszeit waren bei allen ähnlich und so fiel aufgrund guter Beurteilungen die Entscheidung auf die Southpoint divers. Da die Zusammenkunft bereits um 08:00 Morgens war ging es bereits um 04:00 von Miami in Richtung Key West. Die Basis war nahe am Hafen und nach einem kurzem Checkin ging es auch schon in Richtung Boot. Da vorab kein Guid gebucht worden war, war diese Option anscheinend hinfällig. Es wurde nur mitgeteilt dass sich eine weitere Taucherin ohne Guid an Bord befinden würde die als Buddy herhalten darf.
Nachdem alle an Bord waren und die Teilnehmerliste vorbildlich kontrolliert worden war gings los in Richtung Wrack. In der halbstündigen Überfahrt traf ich dann auch auf Holly mit der ich heute tauchen würde. Der Tauchlehrer an Bord holte uns und eine zweite Gruppe dann zum Brifing. Nach der kurzen Einweisung war endlich bekannt das sich der Preis von 110 Dollar insofern rechtfertigte da es sich um zwei Tauchgänge handelte. Strömungsbedingt sollte ein Tauchgang an den Bug und der zweite ans Heck geplant werden. Nach Rückfragen der zweiten Gruppe gab es schlussendlich auch weiter Informationen die das Betauchen des Innenraums betrafen. Rex der die zweite Gruppe anführte erkannte offensichtlich meine Überraschung aufgrund der neuen Infos. Da er das Wrack bereits wiederholt betaucht hatte bot er uns kurzerhand an sich seiner Gruppe anzuschließen. Ein Angebot dass wir dankend annahmen.
Am Spot angekommen wieder Check der Teilnehmerliste samt Druckangabe, hier erneute kurze Verwunderung aufgrund meiner bar Angabe (zuvor bereits beim Ausrüstungsverleih bezüglich der Schuhgröße). Kurze Wiederholung der Sicherheitsunterweisung ( Strömung vorhanden, 20 min Grundzeit, usw) und schon ging es los. Da wir ohne offiziellen Guid tauchten hatten wir das Privileg als erste Gruppe ins Wasser zu gehen. Als großer Schritt vorwärts vom Heck und dann eine kleine Überraschung. Es wird zwar immer wieder mal vor Strömung gewarnt, diese hier war aber um einiges stärker als ich sie von den meisten Drifttauchgängen kenne. Der Abstieg führte uns über die Halteleine hinab auf eine Sicherungsleine die in 5 Meter Tiefe gespannt ist. Hier galt es nun 20 Meter Weg entgegen der Strömung zu überwinden bevor der Abstieg fortgesetzt werden konnte. Die Einzige Möglichkeit war also sich wie eine Seilschaft die Leine entlangzuhanteln, was kräftezehrender war als man vermuten würde. Am Ziel angekommen ging es der Abstiegsleine hinab und so schwebten wir endlich den den Umrissen der Vandenberg entgegen, wo wir sicher am Mast landeten. Von hier aus ging es ging es durch große und kleinere Luken ins Innere des Wracks, über Öffnungen wieder aufs Oberdeck und Stiegen rauf und runter immer weiter in Richtung Heck. Dort angekommen ließ sich auch kurz ein Hai blicken bevor wir entlang des Oberdecks wieder zurück zum Mast tauchten.
Zurück an Bord sofort wieder Aufnahme der Tauchdaten: Wer ist retour, Restdruck und maximale Tiefe.Im Zuge der Oberflächenpause schnell die Flaschen getauscht, den verwunderten Amerikanern die mitgebrachte Automatenkombi (INT->DIN->T-Stück-> 2x Apeks Tec 3) erklärt und ein bisschen gefachsimpelt ( man glaube es kaum, über Skifahren und Urlaubserfahrungen in Österreich) bevor es endlich an den zweiten Tauchgang ging.
Der zweite Tauchgang führte uns an den Bug des Wracks, natürlich musst davor aber wieder die Strömung überwunden werden. Entlang der Reling, die wie eine Galerie wirkte, gab es zahlreiche Bilder zu bewundern. Zurück an Bord wieder check der Anwesenden sowie Tiefe und Druck und dann hurtig zurück an Land da sich der Hunger langsam bemerkbar machte.
Der Nachmittag wurde genutzt um die Straßen von Key West zu erkunden, eine Stadt die aufgrund ihres besonderen Flairs wirklich sehr sehenswert ist.
Abschließend kann ich nur jeden Taucher, der einen Urlaub in der Nähe plant, nahelegen zumindest einen Tag für Key West mit Wracktauchen einzuplanen.
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